Puppet Masters – Bedrohung aus dem All [1994]

Wertung: 2.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 29. Juli 2002
Genre: Science Fiction / Horror

Originaltitel: The Puppet Masters
Laufzeit: 109 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1994
FSK-Freigabe: ab 16

Regie: Stuart Orme
Musik: Colin Towns
Darsteller: Donald Sutherland, Eric Thal, Julie Warner, Keith David


Kurzinhalt:
In einem kleinen Ort in Iowa landet ein außerirdisches Raumschiff. Andrew Nivens (Donald Sutherland), Leiter einer streng geheimen CIA-Abteilung, kümmert sich mit seinen Mitarbeitern um den Fall, doch als er mit seinem Sohn Sam (Eric Thal) und zwei Assistenten in dem Ort eintrifft, müssen sie feststellen, dass die meisten Anwohner bereits von Parasiten infiziert wurden, die die Bewohner unter ihre Kontrolle gebracht haben. Mit Mühe können sie entkommen, aber alle Versuche, von außen der Bedrohung Herr zu werden, scheitern. Epidemieartig breiten sich die Aliens aus und infizieren einen Menschen nach dem anderen. Der Abteilung bleibt nicht viel Zeit, daher entschließt Sam sich dazu, in einem waghalsigen Einsatz in die Zentrale der Aliens vorzudringen und sie dort empfindlich zu treffen.


Kritik:
Robert A. Heinlein
zählt zu den bekanntesten Science Fitction-Autoren und sein Buch "The Puppet Masters" ist schon seit seiner Erstveröffentlichung ein Klassiker. Die Geschichte erinnert frappierend an den Film Die Dämonischen [1956], der auf dem Buch "Invasion of the Body Snatchers" von Jack Finney beruht, und das später unter den Titeln Die Körperfresser kommen [1978] und Body Snatchers [1993] erneut adaptiert wurde.

Es dauerte seine Zeit, bis The Puppet Masters unter richtigem Namen verfilmt wurde und mit einem geringen Budget von weniger als 10 Millionen Dollar nahm sich Regisseur Stuart Orme des Stoffes an. Was dabei herauskam ist ein unterdurchschnittlicher Science Fiction-Horror-Film, der zum einen langweilig ist, zum anderen aber auch stark zusammengefasst aussieht.
Die Actionszenen springen dem Zuschauer förmlich ins Gesicht und man erkennt hier leider wieder, dass der Schnitt einen ansich ganz gut inszenierten Film völlig zerstören kann.
Kamera und Make-Up sind nicht schlecht – bis auf die billigen Blue-Screens können auch die restlichen Spezialeffekte sich sehen lassen; nur nimmt sich der Film viel zu viel Zeit für plakative und dämliche Dialoge und geizt sogar mit dem genre-üblichen Splatter-Faktor.
Die Darsteller sind zu Beginn auch noch ganz gut gelaunt, wirken jedoch zunehmend lustloser, allen voran Donald Sutherland und Eric Thal.
Die Musik wirkt künstlich und viel zu laut, abgesehen davon, dass die wenigen Themen ständig wiederholt werden.

Wirklich ärgerlich sind jedoch die unausgegorenen Szenen, aus denen man viel mehr hätte machen können. Ein Spannungsaufbau ist quasi nicht vorhanden, stattdessen wird irgendein gestellt wirkender Zweikampf eingebaut. Über die Außerirdischen erfährt man mehr, als über die Hauptcharaktere, die allesamt wie Pappfiguren wirken.
Gedankliche Sprünge sind in der Story ebenfalls vorhanden, besonders, wenn es um den zeitlichen Ablauf geht. In einem Moment befinden sich die Personen hier, im nächsten an einem ganz anderen Ort und nach 20 Minuten erfährt man, dass gerade einmal ein Tag vergangen ist. Abgesehen davon, dass die beteiligten Personen angesichts einer außerirdischen Invasion in etwa so aufgeregt sind wie ein Faultier auf Valium.

Unglaubwürdige Charaktere, eine verhunzte Erzählweise und unterdurchschnittlicher Schnitt besiegeln das Schicksal dieses Machwerks, das zugegeben ein paar nette Ideen enthält. Von Body Snatchers oder dem Original Die Dämonischen ist diese Produktion jedoch Lichtjahre entfernt.

Da der Film nicht selbstironisch gemeint ist, kann man über manche unfreiwillig komische Szenen auch nicht lachen (von dem vorhersehbaren und schlechten Finale ganz abgesehen) und sollte der Rest ernst gemeint sein, ist es einfach nur lächerlich.


Fazit:
Ich hätte gerne eine interessante und werkgetreue Verfilmung des Stoffes gesehen, Puppet Masters war jedoch einfach nur enttäuschend. Dass Donald Sutherland, der ein wirklich toller Schauspieler ist, mehr B- als A-Filme in seiner Biographie stehen hat, ist gewiss; wieso er sich für ein solch überflüssiges Projekt hergegeben hat, wird aber sein Geheimnis bleiben, zumal er in dem besseren Die Körperfresser kommen ebenfalls mitgewirkt hat.
Insgesamt ist das kein Film, den man gesehen haben muss. Interessenten sollten sich lieber das Buch zulegen.