Königreich der Himmel - Kingdom of Heaven

Special-Kategorie: Film  |   von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 29. Mai 2005
Genre: Drama / Monumental / Kriegsfilm

Originaltitel: Kingdom of Heaven
Laufzeit: 145 min.
Produktionsland: USA / Spanien / Großbritannien
Produktionsjahr: 2005
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Ridley Scott
Musik: Harry Gregson-Williams
Darsteller: Orlando Bloom, Eva Green, Jeremy Irons, Liam Neeson, David Thewlis, Brendan Gleeson, Michael Sheen, Edward Norton, Martin Hancock, Nathalie Cox, Alexander Siddig, Eriq Ebouaney, Jouko Ahola, Philip Glenister, Velibor Topic, Jon Finch


Kurzinhalt:

Nach dem Tod seiner Frau und seines kleinen Sohnes versinkt der französische Schmied Balian (Orlando Bloom) in Trauer, und als ihn sein Vater Godfrey von Ibelin (Liam Neeson) – von dessen Existenz er nicht einmal wusste – aufsucht und bittet, mit ihm nach Jerusalem zu gehen, entschließt er sich, ihn zu begleiten.
Godfrey von Ibelin ist ein angesehener Baron des Königs von Jerusalem, und fühlt sich vor allem der Erhaltung des Friedens im Heiligen Land verpflichtet – als er jedoch an den Folgen einer Verletzung stirbt, erbt Balian sowohl sein Land, als auch seinen Titel in Jerusalem. Es ist das Jahr 1186 und für die kurze Zeit der Waffenruhe zwischen dem Zweiten und Dritten Kreuzzug leben Christen, Muslime und Juden friedlich in der großen Stadt.
Aber während sich Balian in einem fremden Land wiederfindet und sich zur Schwester des todgeweihten Königs Baldwin (Edward Norton), Prinzessin Sibylla (Eva Green), hingezogen fühlt, kündigt sich ein neuer Angriff durch die Sarazenen unter ihrem Anführer Saladin auf die Stadt an – durch seinen Ritter-Schwur verpflichtet, muss Balian sich den Angreifern stellen, um die Stadt und ihre Bewohner zu schützen.


Hintergrund & Produktion:
Der erste Kreuzzug (1096-1099) war beendet, als Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder, Graf Balduin von Flandern, sowie der normannische Fürst Tankred aus Süditalien und viele weitere namhafte Anführer des Kreuzfahrerheeres die Stadt Jerusalem einnahmen. Die Macht in der Heiligen Stadt verweilte bei den Kreuzrittern über viele Jahre, bis 1187 ein Sarazenenheer – "Sarazenen" ist eine altertümliche Bezeichnung für Moslems – vor den Toren stand. Balian von Ibelin handelte eine Kapitulation der Stadt aus und verhinderte so ihre Zerstörung. Historikern zufolge war diese Wiedereinnahme der Stadt für Papst Gregor VII. der Grund, einen Dritten Kreuzzug auszurufen, der 1189 begann und drei Jahre dauerte.
Die Interessen der christlichen Kirche am Kreuzzug waren so mannigfaltig wie pragmatisch: Während es den Rittern die Möglichkeit bot, ihr Seelenheil zu erlangen – im Falle des Todes wurde man als Märtyrer gekrönt –, sahen die Mittellosen darin die Möglichkeit, zu Reichtum zu kommen – nicht nur, dass dies auch durch Papst Urban II. forciert wurde, die Erbfolgeregelung der damaligen Zeit besagte, dass der jeweils älteste Sohn Alleinerbe des väterlichen Besitzes und Vermögens wurde, so dass die jüngeren Söhne in den Kreuzzügen ihren Reichtum aufzustocken gedachten.

Vor diesem Hintergrund ist Ridley Scotts neues Regie-Epos angesiedelt. Der Macher von Gladiator [2000] erweckt mit einem Budget von 110 Millionen Dollar den Mythos des Rittertums zum Leben, schildert vor dem Hintergrund Jerusalems einen Kampf zwischen Christen und Muslimen, dessen Auswirkungen bis in unsere Zeit reichen, und zeigt dabei die Araber doch nicht unmenschlich oder barbarisch, wie es bei manch anderer Hollywood-Produktionen heute der Fall ist – obwohl dies bedeutete, dass er mit diesem Projekt jahrelang bei den Studios hausieren musste. "Wir haben akurat recherchiert", sagt Scott, und gibt gleichzeitig zu: "[...] den einzigen Namen, den wir innerhalb der gesamten Geschichte erfunden haben, ist der Name Godfrey, denn wir benötigen diese Figur für den ersten Akt, in dem er verkündet, der Vater von Balian zu sein. Balian wurde ebenfalls erfunden, denn alles andere im Hinblick auf die Geschichte von Jerusalem und alles, was passiert und wie Jerusalem aufgegeben wurde, ist ziemlich exakt, und wir haben lediglich aus Zeitgründen ein bisschen geschummelt und Geschehnisse miteinander verwoben, also aus Zeitgründen gekürzt und Dinge übersprungen."
Dabei haben sich die Macher beim Dreh in Spanien, Marokko, den Pyrenäen und Sevilla die notwendige Zeit genommen, den Terror-Warnungen zum Trotz. "Die größte Herausforderung beim Drehen eines Films wie diesem besteht in der alltäglichen Arbeit. Du verlässt deinen Trailer und stehst 95 Menschen gegenüber, die mit irgendwelchen Listen vor deiner Nase wedeln, und zweieinhalb Tausend stehen mit einer Tasse Tee herum und warten darauf, dass du ihnen sagst, was sie tun sollen. Und dies neben allem anderen täglich, sechs Monate lang", so der Regisseur, der zusammen mit seinem Drehbuch-Autor William Monahan die Epoche kurz vor dem dritten Kreuzzug in Jerusalem wählte und zu den Details der Stadt und der verschiedenen Gesinnungen auch moslemische Gelehrte befragte.
So wird die Geschichte aus der Sicht eines einzelnen Mannes geschildert, der zum Helden wird, als er dem Verrat in der christlichen Allianz entgegentritt und die Bevölkerung von Jerusalem im Verteidigungskampf tapfer gegen Saladins riesige sarazenische Armee führt.
"Der Ritter steht für ein Ideal", erklärt Monahan, "und die Epoche, die das am besten verdeutlicht, ist das Zeitalter der Kreuzzüge. Du wirst nach deinen Taten bewertet – nicht was du sagst oder zu sein behauptest, sondern was du tust, zählt. Der Film baut auf diesem Kodex der Ritterlichkeit auf. ... Er handelt davon, deinen Verstand zu benutzen und dein Herz."
Orlando Bloom ergänzt: "Königreich der Himmel ist vielleicht nicht der Film, den man erwartet. ... Es ist ein Königreich des Gewissens. Ein Königreich der Hoffnung und Einheit. Das Ideal einer Welt, für die wir alle eintreten sollten, einer Welt des Friedens."

Was Ridley Scott an dieser Zeit in der Weltgeschichte reizte, war die Mannigfaltigkeit der Entscheidungen der Figuren: "Wenn man diese 200 Jahre historisch erforscht, sieht man jeden erdenklichen Zug menschlichen Verhaltens." Zusammen mit Monahans Drehbuch war dies auch der ausschlaggebende Punkt für die Beteiligung des hochkarätigen Cast. "Es ist eine Zeit, die viele Parallelen zu unserer heutigen aufweist: Wie die Christen mit den Moslems umgehen, und umgekehrt die Moslems die Christen behandeln. Wie sie einander gebrauchen, was ihre wahren Beweggründe sind," so Jeremy Irons. Dabei legt Scott trotzdem Wert darauf, dass es sich bei Königreich der Himmel um keine Dokumentation handelt. "Wir haben einen Punkt in der Geschichte gewählt, in dem es einen Zustand des Friedens gab, wie wir ihn heute offenbar nicht mehr herbeiführen können. Wir versuchen, beide Seiten ausgewogen zu zeigen. Balian, der Held, ist ein Mann, der sich vor allem um die Richtigkeit seines Tuns bemüht und was das bedeutet. Und einer der stärksten Charaktere des Films ist Saladin, der von einem Moslem gespielt wird."
"Das lateinische Königreich währte fast hundert Jahre zu diesem Zeitpunkt. Und nur Fehler – Gier, Ehrgeiz, Fanatismus – führen dazu, dass es auseinanderbrach", so der Drehbuchautor. Während dieser Zeit konnten in Jerusalem die drei großen monotheistischen Religionen frei ausgeübt werden.

"Ridleys Leinwände scheinen immer größer zu werden," kommentiert Produktions-Designer Arthur Max. "Aber es scheint, dass die Geschichten dabei immer intimer werden. Eine scheinbar einfache Person wird plötzlich in den Strudel historischer Ereignisse gerissen, umringt von Persönlichkeiten, die wir alle kennen. Und alles erzählt durch die Augen eines Mannes, der bis dahin ein sehr normales Leben geführt hat.
Wir haben versucht, eine Art Labyrinth zu schaffen – ein Stück altes Jerusalem, oder ein Teil der Festung von Kerak oder ein Stück des Dorfes von Ibelin. Ich glaube auch, dass die Schauspieler die Epoche mehr spüren, wenn sie durch eine Umgebung schlendern können, wo wirkliches Leben auf verschiedenen Ebenen stattfindet, und nicht nur vor einer großen, eindrucksvollen Mauer stehen, ohne Textur oder Geruch. Das Set lebt! Wir haben versucht, die Straßen von Jerusalem mit einer Vielfalt von Leben zu füllen, wie es zu dieser Zeit an diesem Ort stattgefunden haben könnte."
Als riesiges Set wurde das Jerusalem des 12. Jahrhunderts auf dem Filmgelände der Atlas Studios aufgebaut; sechs Monate vor Drehbeginn wurde damit angefangen, 28.000 Quadratmeter Mauern wurden gebaut und 6.000 Tonnen Gips verbraucht.
Dabei bestand die größte Schwierigkeit in den alltäglichen Set-Dekorationen: "Wenn man einen historischen Stoff verfilmt, muss man das Meiste selbst herstellen. Es ist nunmal nahezu unmöglich, eine Badewanne aus dem 12. Jahrhundert aufzutreiben. Wir brauchten davon ein halbes Dutzend! Wir bauten verschiedene Schmieden, Hunderte von Flaggen, Rüstungen und Tausende von Waffen. Pfeile, Schwerter und Schilder sind alle in Handarbeit entstanden", so Arthur Max. Innenrequisiteurin Sonja Klaus und ihr Team von 80 Mitarbeitern begaben sich in manchen Fällen direkt an die Quellen. Auch Fachleute für Reet-Dächer zählten zur Crew von insgesamt 450 Mitarbeitern. Die Dachdecker arbeiten noch genauso wie ihre Vorfahren im 12. Jahrhundert. Ein britischer Hufschmied wurde engagiert, um Orlando Bloom beizubringen, wie vor Tausend Jahren geschmiedet wurde. Als Modell diente ein Hufeisen aus dem 11. Jahrhundert, der in der Nähe des Londoner Towers gefunden wurde.
Aus Madrid kamen drei Frauen, die noch nach Rezepten aus der Kreuzritter-Zeit kochen konnten. Die Crew setzte sich zusammen aus Menschen unterschiedlichster Nationalitäten. In Marokko waren unter den 35 Bauarbeitern Marokkaner, Kroaten, Italiener, Spanier und Engländer.
"Diese Mischung fand ich sehr gesund," sagt Ridley Scott, "Wie bei den Kreuzzügen kamen in unserem Team verschiedene Kulturen zusammen."

Mit einer Crew von 436 Mitarbeitern begann die Produktion in Spanien. In Marokko kamen 443 Marokkaner dazu. Zu den Spitzenzeiten waren 25.000 bis 30.000 Komparsen am Set, teilweise aufgestockt aus der marokkanischen Armee. "Sie sind diszipliniert und können gut reiten", erläutert Scott. "Ohne die Unterstützung des Palastes Seiner Majestät, Mohammed VI., hätten wir diesen Film nie drehen können."

Bei der Produktion von Der Blade Runner [1982] gab Visual-Effects-Künstler Doug Trumbell Regisseur Scott einen Rat, den dieser bis heute beherzigt: "Doug sagte 'Kannst du diesen Effekt live erzeugen?' Ich sagte 'Ja'. Darauf er: 'Dann tu das. Glaub mir, es wird besser und ist billiger.' An den Ratschlag denke ich immer und berücksichtige ihn", so Ridley Scott. Aber so gewaltig das Set von Jerusalem auch war, ohne die Unterstützung von Computer-Tricks wäre es nicht möglich gewesen. "Das Set war groß, hatte aber nicht die Ausmaße einer Stadt. Unsere Aufgabe war es, es wie eine pulsierende Metropole aussehen zu lassen, in der eine Million Menschen leben können", kommentiert Visual-Effects-Supervisor Wesley Sewell.
Zweitausend Komparsen trafen morgens um 5.30 Uhr am Set ein, wurden eingekleidet und kamen in die Maske. Feuer brannten überall an der 300 Meter langen Mauer. Pappkartons bremsten den Fall von 120 Stuntmen aus aller Herren Länder. Männer in Rüstung lernten von Spezial-Effekte-Leuten, Batterien von Pfeilen zielgenau und gleichzeitig abzuschießen. Mitarbeiter der Abteilung für Visuelle Effekte maßen und fotografierten die Sequenz so, dass die 2000 Soldaten aussahen wie eine Armee von 200.000, und sich die 300 Meter Wall auf fast zwei Kilometer auf der Leinwand erstreckten. Durch die enge Zusammenarbeit von Special-Effects-Supervisor Neil Corbould und Stunt-Coordinator Phil Neilson war es möglich, die ganze Szene ohne ein einziges gebrochenes Schlüsselbein in den Kasten zu bekommen, obwohl "wir 56 Menschen in Flammen gesetzt haben, die von über 13 Meter hohen Türmen stürzen. Damit haben wir glaube ich einen neuen Rekord gebrochen," erinnert sich Scott.

Kostümbildnerin Janty Yates musste ebenfalls umfangreiche Recherchen über die Epoche anstellen. Hierfür informierte sie sich zunächst bei Besuchen im Britischen Museum und anderen Ausstellungen und Bibliotheken in England, im Armory in Leeds und der Salle de Crusades in Versailles. "Gerade als wir gehen wollten, nachdem wir hart gekämpft hatten, um überhaupt eingelassen zu werden, bemerkte ich die Familienwappen überall an den Wänden," erinnert sie sich. "Ich bat um einen zeitlichen Aufschub, suchte alles ab und fand tatsächlich das Wappen von Balian von Ibelin aus dem Jahr 1180, von dessen Existenz wir nichts gewusst hatten. Wir waren davon ausgegangen, dass wir es entwerfen müssen." Yates und ihr Team schneiderten ungefähr 15.000 Kostüme für die Schauspieler und Komparsen – die sich auch unter den teils schwierigen Wetterbedingungen der marokkanischen Wüste bewähren mussten. "Am aufwändigsten war ein Drehtag mit 2000 Beteiligten," erzählt sie. "Zuerst kleidet man eine Gruppe ein, dann die nächste, und so weiter. Und die Stunt-Männer hatten sieben verschiedene Kostüme!" Ihr Team, 40 bis 80 Kostümbildner, residierte in Spanien und Marokko. Ihre Arbeit glich bisweilen der von Militär-Strategen. Als die Produktion zu den verschiedenen Drehorten zog, errichteten sie "Kostüm-Dörfer", wo die Kleidung gewaschen, verändert und angepasst wurde.
Waffen-Meister Simon Atherton hatte die Aufgabe, Zehntausende von Waffen herzustellen, wobei zwei Schwerter besonders wichtig waren: Das von Godfrey, das sein Sohn Balian erbt, und Saladins Schwert.

Der Aufwand für Ridley Scotts Hollywood-Produktion war immens, eine mehrere Hundert köpfige Crew, ein internationaler Cast und Techniker, Künstler und Handwerker im Filmbereich, die für ihre Arbeiten entweder schon für den Oscar nominiert waren, oder ihn sogar bekamen.
Dass das Studio hinter dem Projekt steht, erkennt man schon daran, dass Königreich der Himmel in den USA erst ab 17 Jahren freigegeben ist, und nicht wie die meisten heutigen Big-Budget-Filme für das Publikum ab 13 Jahren heruntergeschnitten wurde. Welche Freigabe er in Deutschland bekommt, steht momentan noch nicht fest, eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren ist jedoch wahrscheinlich. Denn nicht nur bei den historischen Details, den Rüstungen, Waffen, Wappen und Gegebenheiten legten die Macher Wert auf Realismus – gleichwohl sich der Film nicht als Dokumentation verstanden wissen will –, sondern auch bei den epischen Schlachtszenen und der Schilderung des Alltags in Jerusalem.
Den Zuschauer erwartet keine Fortsetzung zum internationalen Kassen-Hit Gladiator; stattdessen bekommt er eine eigenständige Geschichte vor dem faszinierenden, monumentalen Hintergrund der Metropole im Heiligen Land zu sehen, in deren Kern die Ereignisse stehen, die letztlich zum Dritten Kreuzzug führten – erzählt aus der Sicht eines Mannes, der in Jerusalem in gleichem Maße auf der Suche nach sich selbst ist.


Die Darsteller:

Orlando Bloom (Balian)
Sein Schauspieldebüt feierte Orlando Bloom entgegen einhelliger Meinung nicht in der Herr der Ringe-Trilogie [2001-2003], sondern in der Oscar Wilde-Biografie Wilde [1997], in der er eine kleine Rolle ausfüllte. Als Elb Legolas wurde er in Peter Jacksons Film-Umsetzung von Tolkiens Kultbüchern weltweit bekannt, bewies aber schon wenig später eine sehr vielseitige Rollenauswahl. So stand er auch in Black Hawk Down für Ridley Scott vor der Kamera (was Scott veranlasste, ihn für Königreich der Himmel zu casten), wenig später in der umstrittenen Biografie Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly [2003] und im Welterfolg Fluch der Karibik [2003], dessen zwei Fortsetzungen gerade gedreht werden.
Mit Brendan Gleeson kämpfte er zudem bereits in Troja [2004], und mit Elizabethtown [2005] steht dieses Jahr noch ein weiterer Film ins Haus. Anfang des Jahres wurde der in Canterbury, England geborene Bloom 28 Jahre alt, und er zählt zu den gefragtesten Jungstars in Hollywood – für seine Rollen in Herr der Ringe und Ned Kelly wurde er zudem für zahlreiche Preise nominiert.

Eva Green (Sibylla)
Die erst 25-jährige Eva Green ist zweifelsohne die einzige wenig bekannte Hauptdarstellerin in Königreich der Himmel, feierte vor wenigen Jahren aber mit Die Träumer [2003] unter der Regie von Bernardo Bertolucci ihr Kinodebüt.
Trotzdem ist das Gesicht der in Paris geborenen Aktrice bekannt, immerhin ist sie als Werbeträgerin von Emporio Armani zu sehen. Sie besuchte drei Jahre lang die "Eva St. Paul School" und absolvierte dann einen Workshop an "Webber Douglas' Schauspielschule".

Jeremy Irons (Tiberias)
Der Engländer Jeremy Irons gehört zu den bekanntesten und respektiertesten Charakter-Darstellern des internationalen Kinos. Er fand seinen Zugang zur Schauspielerei auf der Theaterbühne, wo er heute immer noch häufig zu sehen ist. Sein Debüt in London feierte er in Godspell in der Rolle von Johannes dem Täufer, und auch als Richard II. war er für die "Royal Shakespeare Company" zu sehen. Neben zahlreichen anderen Preisen und Nominierungen gewann er unter anderem den Oscar für seine Hauptrolle in Die Affäre der Sunny von B. [1990] an der Seite von Glenn Close. Kürzlich war er außerdem in Being Julia [2004] zu sehen, wurde im Kino aber insbesondere bekannt durch seine Darbietungen in Kafka [1991] und Das Geisterhaus [1993]. Die Bösewichtsrolle in Stirb langsam – Jetzt erst recht [1995], die seiner Karriere einen nicht unerheblichen Auftrieb verschuf, hätte er beinahe abgelehnt, da er befürchtete, die Zuschauer fänden ihn als Gangster nicht überzeugend. Erst als er für seine Sprechrolle in Der König der Löwen [1994] als böser Scar Kritiker- und Zuschauerlob erhielt, ließ er sich auf die Hollywood-Produktion mit Bruce Willis ein – was immerhin der zehnterfolgreichste Film des Jahres 1995 wurde. Allein für dieses und nächstes Jahr sind fünf neue Projekte von Jeremy Irons angekündigt, darunter zwei Fernsehproduktionen.

David Thewlis (Der Hospitaler)
David Thewlis war zuletzt in Harry Potter und der Gefangene von Askaban [2004] als Professor Lupin zu sehen, ist jedoch wie Marton Csokas aus Timeline [2003] bekannt und nicht nur in seiner Heimat Großbritannien ein vertrautes Gesicht in Film und Fernsehen. So spielte er unter anderem in Dragonheart [1996] König Einon, war in Sieben Jahre in Tibet [1997] an der Seite von Brad Pitt (für seine Darstellung darf er wie Pitt nicht mehr in China einreisen) vertreten und nahm sowohl bei dem Kurzfilm Hello, Hello, Hello [1995], als auch bei Cheeky [2003] auf dem Regiestuhl Platz. In Blackpool, Lancashire, England geboren, heißt er mit bürgerlichem Namen David Wheeler.

Brendan Gleeson (Reynald von Chatillon)
In Dublin zur Welt gekommen, wusste Gleeson früh, dass er Schauspieler werden wollte und trat neben lokalen Bühnen, außerdem bei Konzerten auf. Mit 18 hatte er ein Vorsprechen beim berühmten "Abbey Theatre" und erzielte ein katastrophales Ergebnis. Entmutigt wandte er sich anderen Dingen zu und wurde Lehrer. Doch nach zehn Jahren zog es ihn wieder zur Schauspielerei, und diese Karriere verfolgte er von nun an mit Inbrunst.
Es folgten kleinere Rollen bei Projekten wie In einem fernen Land [1992] und Michael Collins [1996], ehe er als Gefährte von Mel Gibson in Braveheart [1995] den Zuschauern in Erinnerung blieb. Wenig später folgten Mission: Impossible II [2000], A.I. - Künstliche Intelligenz [2001] und Dark Blue [2002]. Zudem hatte er in Troja den Part des Menelaos und wird im kommenden Harry Potter und der Feuerkelch [2005] mitwirken.

Marton Csokas (Guy von Lusignan)
Der Neuseeländer Csokas feierte im TV seine ersten Erfolge und kam erst Ende der 1990er Jahre zum Film – dort war er unter anderem in Der Herr der Ringe – Die Gefährten [2001] zu sehen, spielte wenig später gegen Vin Diesel in xXx - Triple X [2002] und in Die Bourne Verschwörung [2004]. Noch in diesem Jahr kommt Csokas nach Königreich der Himmel in der Anime-Verfilmung Aeon Flux [2005] in die Kinos.

Liam Neeson (Godfrey von Ibelin)
Der in Irland geborene Darsteller gehörte lange Zeit zur stillen Garde und das, obwohl er bei vielen bekannten Filmen mitwirkte: Excalibur [1981] war eines seiner ersten Leinwandabenteuer, aber auch an Krull [1983] und Die Bounty [1984] hatte er Anteil. In der Mini-Serie Rache ist ein süßes Wort [1986] spielte er ebenfalls mit, und für seine Darstellerung in Suspect – Unter Verdacht [1987] hätte er zumindest Nominierungen erhalten sollen. Sein Durchbruch kam mit Steven Spielbergs Holocaust-Drama Schindlers Liste [1993], in dem er (Oscar-nominiert) Oskar Schindler verkörperte. Es folgten zahlreiche Film-Projekte, darunter Rob Roy [1995] und Michael Collins, ehe George Lucas ihn als Jedi-Meister in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung [1999] vor die Kamera brachte.
Nach einigen weniger erfolgreichen Filmen konnte er sich mit Tatsächlich ... Liebe [2003] und erst dieses Jahr in Kinsey [2004] wieder in die Herzen der Kritiker und Zuschauer spielen. Nach Königreich der Himmel folgt unter anderem Batman Begins [2005] und auch für das geplante Steven Spielberg-Projekt über Abraham Lincoln ist Neeson als Hauptdarsteller im Gespräch.

Ghassan Massoud (Saladin)
Der syrische Film-Star Ghassan Massoud kann auf eine Vielzahl von Film-Rollen in seiner Heimat verweisen, darunter Haytham Hakkys Memories Of The Forthcoming Age und Unshudet Al-Matar (The Chant of Rain), eine Romanze im ländlichen Syrien der 40er Jahre von Basil al-Khatib. Massoud schrieb und inszenierte das satirische Stück Diplomasiyyoun (The Diplomats), das Probleme der Führerschaft in der arabischen Welt behandelt und 2002 während einer Spielzeit am "Syrian Ministry of Culture's National Theater" aufgeführt wurde.
Auf der Bühne stand Massoud zudem auch in Jawad el-Assadis Inszenierung von August Strindbergs Miss Julie.


Hinter der Kamera:

Sir Ridley Scott (Regie, Produzent)
Am 30. November 1937 in South Shields, England, geboren, machte Ridley Scott seine Ausbildung am "Royal College of Art" in London und kam wenig später zum Fernsehen – sein dort eingeführter, ungewöhnlicher visueller Stil, sorgte für Aufsehen und ermöglichte es Scott, kurz darauf bei dem Science-Fiction-Horror-Film Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt [1979] Regie zu führen, der bis heute zurecht als zeitloser Klassiker gilt und mittlerweile drei Fortsetzungen nach sich zog.
Seinen Hang zu opulenten Bildern stellte er aber nicht nur dort, sondern auch im düsteren Zukunftsthriller Blade Runner unter Beweis. Für Thelma & Louise [1991] erhielt Scott seine erste Oscar-Nominierung. Mit seiner schwelgerischen Nacherzählung der Entdeckung Amerikas in 1492 – Die Eroberung des Paradieses [1992] fuhr er zwar nicht künstlerisch, dafür finanziell einen ersten Flop ein, belebte allerdings nach einigen weniger erfolgreichen Filmen mit Gladiator das Sandalen-Kino neu. Für diesen Film schuf seine eigene Spezial-Effekte-Firma "Mill Film" in London die meisten Effekte. Nur ein Jahr später lieferte er zwei Projekte ab – aber auch wenn Hannibal [2001] als Fortsetzung zu Das Schweigen der Lämmer [1991] zumindest an den Kassen erfolgreich war, so recht wollte sich der Regisseur im Nachhinein nicht mehr zu dem eher missglückten Werk äußern. Mit dem aufwändigen und anspruchsvollen Black Hawk Down [2001] gelang ihm dagegen zwar kein großer Hit, doch konnte er seine Reputation als intensiver und visuell begabter Regisseur einmal mehr behaupten. Mit inzwischen 67 Jahren hat Ridley Scott bis 2007 vier weitere Filme angekündigt.
Zusammen mit seinem Bruder, dem Filme-Macher Tony Scott (Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel [1986], Crimson Tide – In tiefster Gefahr [1995], Der Staatsfeind Nr. 1 [1998]) gehören ihm die Shepperton Studios in Großbritannien. Im Jahr 2003 wurde Sir Ridley Scott zum Ritter geschlagen.

William Monahan (Drehbuch)
Obwohl sich Monahan als Drehbuch-Autor noch nicht in aller Munde ist, machte er mit seinen Kurzgeschichten und Essays bereits auf sich aufmerksam, ehe sein satirischer Roman Light House [2000] für Aufsehen sorgte. Sein Original-Drehbuch zu Tripoli verkaufte er wenig später an Twentieth Century Fox, woraus letztlich seine Zusammenarbeit mit Ridley Scott und die Arbeit an einem Film über die Zeit der Kreuzzüge hervorging.
Inzwischen machte er sich aber in Hollywood einen Namen und ist auch für die amerikanische Umsetzung des Hong-Kong-Hits Infernal Affairs [2002], das nun unter dem Titel The Departed [2006] von Martin Scorsese verfilmt wird, verantwortlich. Unter Vertrag steht er außerdem für den vierten Teil der Jurassic Park-Reihe, der sich in der Vorbereitung befindet. Für Ridley Scott hat William Monahan zudem die Adaption des Cormac McCarthy-Romans Die Abendröte im Westen [1992] geplant.

Branko Lustig (Ausführender Produzent)
Der kroatische Filmproduzent Branko Lustig gehört zu den Menschen Hollywoods, die trotz ihres langjährigen Engagements nur an bestimmten Projekten teilgenommen haben – zuletzt war er vor allem für Ridley Scott-Filme verantwortlich und produzierte unter anderem Gladiator, Black Hawk Down und Hannibal. Sowohl für das Sandalenepos, aber auch für das bewegende Holocaust-Drama Schindlers Liste erhielt er den Oscar, und wirkte außerdem als Regisseur für das Second Unit bei Die Blechtrommel [1979] mit.
Der 73-Jährige ist übrigens einer der Überlebenden des Konzentrationslagers in Auschwitz.

Lisa Ellzey (Ausführende Produzentin)
Ellzey ist Präsidentin der Produktionsfirma Scott Free Entertainment der Scott-Brüder und in dieser Funktion neben Königreich der Himmel darüber hinaus für Tony Scotts neuen Film Domino [2005] verantwortlich.
Zu ihren bisherigen Projekten zählen zum Beispiel der Fernsehfilm The Gathering Storm [2002] über das Leben von Winston und Clementine Churchill, sowie Curtis Hansons (L.A. Confidential [1997]) neues Werk In Her Shoes [2005] mit Cameron Diaz.

Terry Needham (Ausführender Produzent)
Needham war bereits bei 1492 – Die Eroberung des Paradieses [1992] für die Regie-Assistenz verantwortlich und erfüllte diese Aufgabe auch bei Ridley Scotts White Squall – Reißende Strömung [1996], sowie Die Akte Jane [1997], Gladiator [2000], Black Hawk Down [2001] und Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen [2003]. Seit White Squall ist er zudem Produzent von Scotts Filmen und zählt zu den engsten Stamm-Mitarbeitern Scotts.

Harry Gregson-Williams (Musik)
Ansich ist Harry Gregson-Williams seit einigen Jahren Hauskomponist von Ridley Scotts Bruder Tony und vertonte dessen Filme Der Staatsfeind Nr. 1, Spy Game [2001] und zuletzt Mann unter Feuer [2004]. Für Königreich der Himmel sollte ursprünglich Hans Zimmer (Gladiator), Ridley Scotts Stamm-Musiker, verantwortlich sein, gab das Engagement dann aber ab. Trotzdem blieb der Auftrag "in der Familie", gehört Gregson-Williams doch wie Klaus Badelt, Trevor Rabin und viele andere Musiker dem von Hans Zimmer mitgegründeten Musikstudio Media Ventures an. Große Erfolge konnte Harry Gregson-Williams bislang mit Chicken Run – Hennen Rennen [2000] und The Rock – Fels der Entscheidung [1996] verbuchen, aber auch seine Musik zu den beiden Shrek-Filmen [2001/2004] war für Auszeichnungen nominiert, ebenso wie die Vertonung von DreamWorks erstem Animationsfilm Antz [1998].
Den Score zu Kingdom of Heaven nahm der aus England stammende Komponist in den Londoner Abbey Road Studios mit einem großen Orchester und 123-stimmigen Chor auf; außerdem ist eine Gruppe türkischer Musiker aus Istanbul zu hören.


Trailer:
Deutsche Trailer zum Film (bei Fox-Deutschland)
Englische Trailer und Featurettes zum Film (bei Apple.com)
Englisches Interview mit Orlando Bloom zum Film (bei Buzztone.com)


Gewinnspiel:

In Zusammenarbeit mit 20th Century Fox verlosen wir zum Kinostart von Königreich der Himmel am 5. Mai 2005:

4 x Ornament am Lederband
2 x Original-Kinoplakat zum Film
2 x T-Shirt zum Film


Um an der Verlosung teilzunehmen, tragen Sie in den unten stehenden Feldern ihren Namen, Straße, Postleitzahl, Ort, Land und E-Mail-Adresse ein, und klicken Sie auf "Senden".
Unter allen Einsendungen werden die acht Gewinne zufällig ausgelost. Ihre Daten werden nur zum Zweck der Verlosung verwendet – eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.
Einsendeschluss ist Freitag, der 20. Mai 2005. Die Gewinner werden anschließend von uns per E-Mail benachrichtigt.

Mehrere Einsendungen von derselben Adresse werden disqualifiziert. Teilnehmen können nur Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitarbeiter und Familienangehörige von Treffpunkt: Kritik, 20th Century Fox und verbundenen Firmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Unser Gewinnspiel ist inzwischen beendet. Jeweils einen Preis haben gewonnen:

H. Eckert, Bamberg - P. Schneider, Jetzelsdorf - A. Großkämper, Kranenburg - G. Ottilinger, Wien - J. Matuska, Wien - C. Schmeißer, Jena - N. Funck, Münster-Altheim - T. Gundlach-Hoffmann, Grossalmerode

Der Versand wurde veranlasst - Herzlichen Glückwunsch!

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei 20th Century Fox und der Online Marketing Agency GmbH für die Unterstützung und freundliche Zusammenarbeit bedanken!

 


Links:

Offizielle deutsche Webseite zum Film
Offizielle englische Webseite zum Film
Eintrag in der IMDb zum Film
Eintrag in der OFDb zum Film

Königreich der Himmel – Kingdom of Heaven
startet in Deutschland am 05.05.2005!