Terminator – Die Erlösung [2009]

Wertung: 4 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 5. Juli 2009
Genre: Action / Science Fiction

Originaltitel: Terminator Salvation
Laufzeit: 115 min.
Produktionsland: USA / Deutschland / Großbritannien / Italien
Produktionsjahr: 2009
FSK-Freigabe: ab 16 Jahren

Regie: McG (Joseph McGinty Nichol)
Musik: Danny Elfman ("Terminator"-Thema von Brad Fiedel)
Darsteller: Sam Worthington, Christian Bale, Anton Yelchin, Moon Bloodgood, Bryce Dallas Howard, Michael Ironside, Helena Bonham Carter


Kurzinhalt:
Im Jahr 2003 überzeugt Dr. Serena Kogan (Helena Bonham Carter), die für die Firma "Cyberdyne Systems" arbeitet, den zum Tode verurteilten Mörder Marcus Wright (Sam Worthington), seinen Körper nach der unmittelbar folgenden Hinrichtung der medizinischen Forschung zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später löst das taktische Abwehrsystem Skynet einen weltweiten nuklearen Schlag gegen die Menschheit aus, da es in der Bevölkerung seinen Feind sieht; Milliarden von Leben werden ausgelöscht.
Im Jahr 2018 haben von Skynet gesteuerte Maschinen die Herrschaft über die Erde erlangt. Die wenigen verbliebenen Menschen werden von Roboter-Endoskeletten gejagt und getötet. Doch es hat sich eine menschliche Widerstandsgruppe gebildet, die – angeführt von General Ashdown (Michael Ironside) – in kleinen Gruppen gegen die Terminatoren kämpft und ihnen empfindliche Rückschläge zufügt. Zur Résistance gehören auch der 33-jährige John Connor und seine schwangere Ehefrau Kate (Bryce Dallas Howard). John hatte bereits in seiner Kindheit und als junger Erwachsener mehrere Begegnungen mit Terminatoren, die aus der Zukunft gekommen waren, um ihn zu töten, da er Jahrzehnte später einen entscheidenden Angriff gegen Skynet leiten würde, der den Triumph der Menschheit über die Maschinen bringt. Allerdings muss John feststellen, dass die Gegenwart nicht die Zukunft ist, die ihm damals prophezeit worden war.
Als er einen Auftrag ausführt, entdecken er und seine Leute in einer Skynet-Basis lebende Gefangene, die ungewöhnlichen Experimenten ausgesetzt waren. Skynet scheint eine neue Art Terminator zu entwickeln, bei der lebendes Gewebe zur Verwendung kommt. John muss weitere Untersuchungen abbrechen und entkommt als einziger Überlebender seiner Widerstandszelle der Zerstörung der Basis durch die Maschinen.
Zurück in der Kommando-Zentrale der Résistance eröffnet ihm Ashdown, dass sie möglicherweise einen Weg gefunden haben, Skynet ein für alle Mal zu besiegen: Über ein verstecktes Funksignal lassen sich sämtliche Fluggeräte, Drohnen und Terminatoren offenbar zuverlässig deaktivieren.
Gleichzeitig erwacht der nicht gealterte Marcus Wright in der zerstörten Skynet-Basis und findet einen Weg ins Freie. Er weiß nicht, wo oder in welcher Zeit er sich befindet, und was mit ihm geschehen ist. Auf der Suche nach Antworten wird er mit den Gefahren einer todbringenden Welt konfrontiert, und er begegnet dem jungen Kyle Reese (Anton Yelchin) und der Widerstandskämpferin Blair Williams (Moon Bloodgood). Aber Skynet ist schon auf der Suche nach Kyle Reese, denn er wird – ohne es wissen – irgendwann einmal der Vater von John Connor werden.
Während sich die Résistance auf eine finale Mission vorbereitet, machen sich die drei auf den Weg zur Kommando-Zentrale, und auch wenn sich Wright dessen nicht bewusst ist, könnte seine Existenz der Schlüssel zum Überleben der gesamten Menschheit sein.


Kritik:
Nachdem Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] in den Kinos gelaufen war, stand sowohl für die Macher, als auch für zahlreiche Fans fest, dass Teil 4 der Terminator-Saga nicht lange auf sich warten lassen würde. Erstens spielte das rund 200-Millionen-US-Dollar teure Action-Spektakel weltweit über das Doppelte ein, und darüber hinaus ebnete der Schluss des Filmes den Weg für zumindest eine, wenn nicht sogar mehrere Fortsetzungen. Dass es entgegen aller Erwartungen dennoch sechs Jahre dauerte, bis Terminator – Die Erlösung seine Premiere feierte, hat zahlreiche Gründe: Die Produktion hatte bereits in der Planungsphase mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, einschließlich eines Eigentümerwechsels in Bezug auf die Rechte am Terminator-Franchise, welche 2007 auf die Firma Halcyon übergingen. Außerdem suchte man lange nach einem neuen erfolgsversprechenden Gesicht, das den Film für ein breites Publikum tragen konnte, denn auf das bisherige Zugpferd konnte man in keinem Fall mehr zurückgreifen: Arnold Schwarzenegger wurde im Oktober 2003 zum Gouverneur von Kalifornien gewählt und kann momentan durch seine politische Tätigkeit schon aus Zeitmangel keine Hauptrolle in einem Film mehr übernehmen.
Der Idee, der Reihe eine weitere Fortsetzung hinzuzufügen, brachten viele Fans eher gemischte Gefühle entgegen. Bereits Terminator 3 war ihrer Meinung nach inhaltlich überflüssig und ließ die Handschrift des Terminator-Schöpfers James Cameron vermissen, der bereits nach dem zweiten Teil bekundete, kein Interesse daran zu haben, die aus seiner Sicht abgeschlossene Geschichte weiterzuspinnen. Andererseits legte das Ende des dritten Teiles nahe, dass Teil 4 in der Zukunft angesiedelt sein würde und infolgedessen den Kampf der menschlichen Résistance gegen die übermächtigen Maschinen schildert – und die sogenannten "Future War"-Sequenzen der ersten beiden Filme zählen Viele zu ihren Lieblingsmomenten.
Allerdings erhielt die ohnehin verhaltene Vorfreude einen erheblichen Dämpfer, als bekannt wurde, wer bei Terminator – Die Erlösung Regie führt: McG, dessen bürgerlicher Name Joseph McGinty Nichol ist, inszenierte zuvor unter anderem die beiden albernen Kino-Adaptionen von 3 Engel für Charlie [2000/2003] mit Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu, die zwar an den Kinokassen respektable Ergebnisse eingefahren hatten, für die meisten Filmliebhaber indes genau das repräsentieren, was das Remake- und Sequel-besessene Mainstream-Hollywood Alles falsch macht. Unter unzähligen potentiellen Kandidaten schien der heute 40-jährige McG als eine geradezu katastrophale Wahl.

In mehreren Interviews bekannte McG ein großer Fan der ersten beiden Terminator-Filme zu sein, und aus diesem Grund würde Die Erlösung die Ereignisse aus Terminator 3 ignorieren und stattdessen an Teil 2 anschließen – eine durchaus bemerkenswerte Aussage, da Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] eigentlich einen Abschluss für die Grundstory geboten hatte, und erst Teil 3 die Tür für eine mögliche Fortsetzung aufstieß. McGs Ausführungen sind umso erstaunlicher, berücksichtigt man, dass Terminator – Die Erlösung von demselben Autoren-Duo geschrieben wurde, das auch das Drehbuch des direkten Vorgängers verfasste: John D. Brancato und Michael Ferris. Betrachtet man nun den fertigen Film, scheint es fast, als hätte McG entweder die Fans bewusst täuschen wollen oder aber keinerlei Erinnerung an Terminator 3; natürlich ist Teil 4 die mehr oder weniger direkte Fortsetzung zu Teil 3. Die Ereignisse sind 14 Jahre nach dem nuklearen Angriff Skynets auf die Menschheit angesiedelt; John Connor hat die im dritten Film eingeführte Kate Brewster mittlerweile geheiratet und kämpft als Teil der Résistance gegen die Maschinen.
Leider erweisen sich Story und Drehbuch erneut als größter Schwachpunkt des Filmes. Brancato und Ferris spicken das Science-Fiction-Action-Abenteuer zwar ohne Zweifel mit einigen originellen Ideen und netten Anspielungen insbesondere auf die ersten beiden Filme – beispielsweise wird erklärt, wie der ältere John Connor in der Zukunftssequenz zu Beginn von Terminator 2 zu seiner großen Narbe auf der Wange kommt; und es gibt einen überraschenden Gast-Auftritt –, viele Elemente wirken jedoch allzu vertraut und aus anderen, meist besseren Werken geborgt. So erinnern das postapokalyptische Setting an Mad Max II – Der Vollstrecker [1981] und die Skynet-Sequenz während des Finales an Matrix: Reloaded [2003]; der "Harvester" (ein riesiger Terminator, der Menschen zu Versuchszwecken einfängt) könnte genauso gut in den Transformers [2007/2009] oder Spielbergs Krieg der Welten [2005] auftreten; und die Schwachstelle Skynets, durch ein Signal deaktiviert werden zu können, beziehungsweise die Auflösung dieser Nebenhandlung scheint Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter [1983] entlehnt.
Angeblich hatte Christian Bale lange eine Mitwirkung an Terminator – Die Erlösung verweigert, da ihm die Figur des John Connor in der Geschichte zu unbedeutend vorkam. Aus diesem Grund wurde das Drehbuch mehrmals umgeschrieben. Trotzdem hat der Kinobesucher den Eindruck, dass Connor hier eine eher untergeordnete Rolle spielt und der Fokus auf dem zugegebenermaßen interessanteren Marcus Wright liegt. Schon der Beginn des Filmes verdeutlicht, wessen charakterliche Entwicklung im Verlauf des Filmes im Mittelpunkt steht: Wright willigt ein, seinen Körper nach der Hinrichtung der Forschung zur Verfügung zu stellen. Im Gegensatz dazu wirkt Connor häufig lediglich grimmig und recht uncharismatisch, was es umso schwerer macht, nachvollziehen zu können, wie sich Connor gegen General Ashdown durchsetzen könnte, zumal sich der Zuschauer irgendwie vor den Kopf gestoßen fühlt, da die bisherigen Filme die Connors als Identifikationsfiguren zum Mitfiebern etablierten. Darüber hinaus bleiben – vielleicht abgesehen vom jungen Kyle Reese – sämtliche anderen Charaktere blaß im Hintergrund – selbst Connors Frau Kate und Blair Williams, die Wright unterstützt.
Ein weiteres Problem stellen einige inhaltliche Sprünge und logische Brüche dar, die die Glaubwürdigkeit der Story untergraben. Wenn John Connor letztlich im Finale einen minutenlangen direkten Kampf gegen ein T-800-Endoskelett übersteht und selbst einige direkte Schläge überlebt, kommt man als langjähriger Terminator-Kenner doch ins Grübeln – zumal ein Terminator sicher nicht mit seinem Opfer "spielen" würde, wenn seine Absicht das Töten ist.
Die stärksten Momente hat Terminator – Die Erlösung, wenn Marcus Wright seine Identität und Bestimmung hinterfragt und wenn es um die Vorbereitung und den Aufbau ausgefeilter Action-Sequenzen geht. Hier beweisen Brancato und Ferris durchaus bemerkenswerten Einfallsreichtum, der den Kinobesucher zum Weiterschauen animiert. Die emotionale Bindung an die Figuren und das Gefühl des Mitgerissenwerdens, wie es James Cameron in den Teilen 1 und 2 so eindrucksvoll gelang, erreicht der Film indes zweifellos nicht.
Die Macher haben bereits zugegeben, dass es ingesamt noch mindestens 40 Minuten zusätzlicher Szenen – einschließlich eines Oben-Ohne-Moments von Moon Bloodgood im Regen – gibt, die Charakter-Vertiefungen, Story-Erweiterungen und etwas mehr Flüche und Gewalt-Momente enthalten, was den Schluss nahelegt, dass auch zu Die Erlösung eine Langfassung auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden wird – eine Vorgehensweise, die insbesondere für Kinobesucher äußerst ärgerlich ist, in den letzten Jahren aber leider in Mode kam. Es bleibt zu hoffen, dass diese Film-Version dann tatsächlich inhaltliche Verbesserungen bringt und einige Handlungslücken schließt.

McG musste sich im Vorfeld leidenschaftliche, und sehr harsch formulierte Kritik anhören, wie er es überhaupt wagen konnte, sich als Regisseur für das Projekt zu interessieren. Nach Ansicht des Werkes verstummten die meisten dieser Kritiker oder gaben kleinlaut zu verstehen, dass die Mängel des Filmes weniger bei den inszenatorischen Qualitäten zu suchen sind.
In der Tat überrascht McG mit der technisch einwandfreien Umsetzung einer düsteren Zukunftsvision, die optisch und stilistisch Filme wie Mad Max II zum Vorbild nimmt. Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen finden zahlreiche Action-Sequenzen bei Tag und in offenem Gelände statt, was insbesondere den Terminator-Fahrzeugen, darunter die fliegenden HKs (Hunter-Killers / Jäger-Killer) oder schnelle und wendige Terminator-Motorräder, zusätzliche Bedrohlichkeit verleiht, da es hier noch auswegloser wirkt, sich verstecken zu wollen, als in den Schatten der Dunkelheit. In ausgewählten Momenten setzt McG dabei auf die sogenannte "Single-Shot"-Technik, also längere, aufwändig choreografierte Sequenzen, die zumindest scheinbar ohne Schnitt realisiert wurden. Der Regisseur erreicht zwar nicht die visuelle Brillanz, die Children of Men [2006] bei Verwendung des gleichen Stils auszeichnete; nichtsdestotrotz gelingen McG einige beeindruckende Bilder, die den Film aus dem üblichen Action-Einerlei herausheben und ihm eine persönliche Note verleihen, mit der Krawall-Werke wie Transformers nicht mithalten können. Im Gegensatz zu der heute in Action-Filmen häufig anzutreffenden visuellen "Hektik" (Handkamera und schnelle Schnitte) fühlt sich McGs Inszenierung angenehm altmodisch und bodenständig an. Der Zuschauer hat stets den nötigen Überblick und weiß sich dennoch mitten im Geschehen.
Ebenfalls positiv anzumerken ist McGs Ansatz, auf bestimmte Spezial-Effekte zurückzugreifen: Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Filmemachern beschränkt McG computergenerierte Bilder auf ein Mindestmaß, eben dann, wenn sie unerlässlich sind, einen bestimmten Effekt zu erzielen. Soweit möglich, wurde auf Spezial-Effekte zurückgegriffen, die direkt bei den Dreharbeiten von der Kamera aufgenommen werden konnten, also Bauten, Make-up-Effekte, Modelle oder reale Explosionen. Insgesamt wurden zehn verschiedene Spezial-Effekte-Firmen verpflichtet, den Film möglichst real aussehen zu lassen, darunter auch George Lucas' bewährtes Industrial Light & Magic, das bereits den T-1000 schuf, und die Make-up-Künstler des 2008 verstorbenen Stan Winston, der hier an seinem letzten Film mitwirkte. Der Lohn dieser Mühen sind eine vollkommen authentische Optik, bei der sich die Effekte niemals in der Vordergrund drängen, sondern der Handlung unterordnen und trotz des fantastischen Themas einen "realen" Eindruck machen. Besonders hervorheben möchte ich hierbei Sam Worthingtons Maske mit einem halbzerstörten Gesicht, und die zahlreichen Endoskelette, die noch nie so furchteinflößend und agil in Aktion treten durften.
Das einzige Problem, mit dem McG als Regisseur zu kämpfen hat, ist die Tatsache, dass der Kinobesucher selten mit den großteils farblosen Protagonisten wirklich mitfiebert und dadurch nur selten echte Spannung aufkommt, aber wie bereits ausgeführt, ist die Ursache hierfür mehr beim Drehbuch zu suchen.

In der Werbe-Kampagne von Terminator – Die Erlösung legte das Marketing großen Wert darauf, Christian Bale in der Rolle des John Connor zu präsentieren – kein Wunder, stand Bale doch direkt davor im von Publikum und Kritik geliebten The Dark Knight [2008] im Rampenlicht, dem vierterfolgreichsten Film aller Zeiten bei einem weltweiten Einspielergebnis von über einer Milliarde US-Dollar. Selbst eine unter anderem bei YouTube allgegenwärtige Entgleisung Bales während des Terminator-Drehs konnte dies nur wenig beeinträchtigen. Bei näherer Betrachtung erweist sich die Bezeichnung Christian Bales als Hauptdarsteller von Terminator – Die Erlösung fast als Mogelpackung. Über weite Strecken steht nicht Widerstandskämpfer John Connor im Mittelpunkt des Geschehens, sondern der geheimnisvolle verurteilte Mörder Marcus Wright, der darüber hinaus auch mehr Dialogzeilen zugesprochen bekommt. Bale war sich dessen vielleicht sogar bewusst; bei seiner Verkörperung des eigentlich charismatischen zukünftigen Anführers hält er sich seltsam zurück und hinterlässt einen wenig motivierten Eindruck.
Im Gegensatz dazu präsentiert sich Sam Worthington als Marcus Wright von seiner besten Seite. Sein Charakter bietet nicht nur die interessantesten Facetten, sondern die innerliche Zerissenheit der Figur gibt Worthington Gelegenheit, mehr von seinem Können zu zeigen, als dies noch in Produktionen wie Rogue [2007] möglich war. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Worthington in James Camerons erstem Kino-Spielfilm seit zwölf Jahren mitwirkt, dem lange erwarteten und im Dezember diesen Jahres anlaufenden 3D-Science-Fiction-Abenteuer Avatar [2009].
In Bezug auf die drei hauptsächlichen Darstellerinnen und ihre Rollen ergibt sich ein ähnliches Bild: Die mit Wright in Verbindung stehenden Protagonisten haben mehr zu tun, als die von Bryce Dallas Howard (The Village [2004]) verkörperte Kate Connor. Howard agiert ohne Zweifel solide, kann sich infolge des Drehbuchs aber kaum richtig entfalten. Etwas besser ergeht es Moon Bloodgood (Antarctica – Gefangen im Eis [2006]), deren Blair Williams als Einzige Vertrauen zu Wright schöpft. Die von Helena Bonham Carter (Harry Potter und der Orden des Phoenix [2007]) gespielte Dr. Serena Kogan ist zwar leider unterfordert, beweist aber einmal mehr, dass sie Talent und Ausstrahlung besitzt.
Der souveräne Anton Yelchin ist nach Star Trek [2009] innerhalb kurzer Zeit erneut in einer teuren Großproduktion zu sehen. Als Kyle Reese gefällt er mir – trotz kaum vorhandener Ähnlichkeit mit Michael Biehn (Terminator [1984]) – bedeutend besser, als in der Rolle des Pavel Chekov.
Schauspiel-Veteran Michael Ironside (Starship Troopers [1997]) hat als General Ashdown nur wenige Auftritte und darf deshalb nicht wirklich über sich hinauswachsen. Es ist zu hoffen, dass eine mögliche Langfassung des Filmes ihm mehr Spielraum gibt.
Insgesamt liefert die Besetzung von Terminator – Die Erlösung eine für das Genre übliche Leistung ab, soweit dies im Rahmen des Skripts möglich ist. Einzig Sam Worthington und Anton Yelchin schaffen es, darüber hinaus noch besondere Akzente zu setzen.

Während in den ersten beiden Teilen noch Brad Fiedel die Musik komponierte und für Teil 3 Marco Beltrami verantwortlich zeichnete, übertrug McG diese Aufgabe für den vierten Film der Reihe an den vielbeschäftigten Danny Elfman (unter anderem Batman [1989], Sleepy Hollow [1999] und Planet der Affen [2001]).
Seinen Score zu Terminator – Die Erlösung zu bewerten, fällt ein wenig schwer. Einerseits begleiten seine leicht dumpf klingenden Kompositionen das Geschehen angemessen, ohne negativ aufzufallen. Allerdings fehlt es ihnen aber auch an gewissen Merkmalen, die den Zuschauer insbesondere in der Action richtig mitreißen. Im Gegensatz zu Beltrami im Vorgänger bemüht sich Elfman auch nicht, sich an Fiedels Stil zu orientieren. Selbst seine Interpretation und Variation des originalen Terminator-Themas bleibt verhalten, so dass es weniger informierte Zuschauer kaum erkennen dürften.
In den letzten Jahren bewies Danny Elfman beispielsweise mit Spider-Man 2 [2004] und Operation: Kingdom [2007] jedenfalls bedeutend mehr Einfallsreichtum und Überzeugungskraft.

Terminator – Die Erlösung hatte ein Produktionsbudget von rund 200 Millionen US-Dollar. In den ersten sechs Wochen spielte das Werk in den USA rund 120 Millionen US-Dollar und im Rest der Welt weitere rund 200 Millionen US-Dollar ein. Was sich auf den ersten Blick als Erfolg manifestiert, relativiert sich, wenn man dies mit dem Ergebnis von Transformers – Die Rache [2009] vergleicht, der immerhin eine ähnliche Zielgruppe ansprechen soll und in den USA dieselbe Altersfreigabe (PG-13) hat: Der zweite Tranformers-Film spülte allein in den ersten zehn Tagen weltweit über 500 Millionen US-Dollar in die Kassen.
Hat man den Umstand erst einmal akzeptiert, dass Terminator – Die Erlösung inhaltlich an Teil 3 anschließt, der die Terminator-Saga unnötigerweise fortgesetzt hat, und lässt man sich auf die Eigendynamik der Geschichte ein, kann man knapp zwei Stunden an hervorragend gemachter Science-Fiction-Action-Unterhaltung genießen, an der handwerklich nichts auszusetzen ist. Die faszinierenden Spezial-Effekte und die durchweg makellose Inszenierung helfen über die Drehbuch-Schwächen hinweg, und mit Marcus Wright findet der Kinobesucher unerwartet einen interessanten Neuzugang im Terminator-Universum. Darsteller Sam Worthington zeigt eine vielversprechende Leistung, die einen noch gespannter auf James Camerons 3D-Epos Avatar warten lässt.
Ob es einen fünften Terminator-Film geben wird, ist derzeit fraglich; inhaltlich wäre er sicherlich nicht notwendig, auch wenn die Macher Teil 4 als Auftakt zu einer neuen Trilogie bezeichneten.


Fazit:
Terminator – Die Erlösung mag in keiner Sekunde die Klasse von Terminator oder Terminator 2 – Tag der Abrechnung erreichen, erweist sich zum Glück aber als spürbar besserer Film als sein direkter Vorgänger.
McG legt eine gelungene Regie vor, die mit einigen grandios konzipierten Action-Sequenzen glänzt. Die Spezial-Effekte sind absolut überzeugend und auf der Höhe der Zeit, was den Zuschauer das nicht völlig durchdachte Drehbuch und weitgehend blasse Charaktere samt unspektakulärer Schauspieler-Leistungen verschmerzen lässt. Der Star des Filmes ist Sam Worthington, von dem man in diesem Jahr ohne Frage noch mehr sehen wird.
In der Kino-Fassung bietet Terminator 4 gute Science-Fiction-Unterhaltung; vielleicht kann eine eventuelle Langfassung auf DVD und Blu-ray ihn sogar zu einem richtig guten – wenngleich nichtsdestotrotz eigentlich überflüssigen – Eintrag in die Terminator-Saga werden lassen.