Sherlock Holmes: Das Spinnennest [1944]
Wertung: |
Kritik von Jens Adrian |
Hinzugefügt am 15. November 2002
Genre: KrimiOriginaltitel: Sherlock Holmes and the Spider Woman
Laufzeit: 63 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1944
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Roy William Neill
Musik: Hans J. Salter
Darsteller: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Gale Sondergaard, Dennis Hoey, Vernon Downing
Kurzinhalt:
Eine unerklärliche Welle von Selbstmorden sucht England heim; alle Opfer waren Spieler, die viel Geld verloren hatten. Sherlock Holmes (Basil Rathbone) täuscht seinen Tod vor, um den Täter in die Falle zu locken, und überzeugt sogar seinen Freund Watson (Nigel Bruce) davon. Der bekannte Kriminologe vermutet Andrea Spedding (Gale Sondergaard) hinter den Morden, die auf unerklärliche Weise die Opfer in den Selbstmord treibt. Doch Holmes Gegnerin ist gerissener, als der Meisterdetektiv vermutet hätte – und gefährlicher dazu.
KurzKritik:
Der Originaltitel des Films liest sich wie aus einem Comic-Strip – und doch basiert der Film auf mehreren Stories von Holmes-Autor Arthur Conan Doyle.
Nach langer Zeit darf endlich ein weiblicher Bösewicht dem Detektiv nach dem Leben trachten, und wie Holmes im Film selbst meint: "So gemein sind nur Frauen."
Doch abgesehen von der Bösewichtin ist es die Beziehung zwischen Holmes und Watson, die hier endlich wieder an Farbe gewinnt. Sie liefern sich eine Menge guter Sprüche und machen witzige Bemerkungen. Deutlich mehr, als in den letzten Filmen überhaupt zu sehen war.
Holmes vorgetäuschter Tod sorgt bei den Zuschauern für einen kleinen Schock, obwohl man ihn später in Verkleidung sofort wieder erkennt. Vor allem hatten die Gauner den Meisterdetektiv tatsächlich fast dort, wo ihn schon lange viele seiner Gegner haben wollten.
Gerade die pointierten Gespräche zwischen Holmes und Spedding kommen gut zur Geltung und sind ein Fest für den aufmerksamen Zuschauer.
Leider bleibt hierbei die Spannung des Films auf der Strecke – und das trotz einer Laufzeit von nur einer Stunde!
Sieben Mal noch standen Rathbone und Bruce gemeinsam in diesen Rollen vor der Kamera; Nigel Bruce verstarb am 8. Oktober 1953 an einem Herzinfarkt. Basil Rathbone erlag demselben Leiden am 21. Juli 1967.
Fazit:
Wirklich spannend ist der Film nicht, und kurz obendrein. Trotzdem ist dies nach langer Zeit wieder eine Sherlock-Holmes-Verfilmung, die Spaß macht. Die Darsteller schienen sehr gut aufgelegt. Ihre Witze und Neckereien kommen natürlich und ungezwungen zur Geltung, und die Story ist sehr interessant – wenn auch großteils vorhersehbar.