News & Reviews

  • Tron: Ares [2025]
    Der inzwischen dritte Einstand des Tron-Franchise wartet mit vielen Anleihen und Verweisen an die vorherigen auf. Aber während diese je eine Science Fiction-Geschichte erzählten, anhand derer veranschaulicht wurde, wie Programme und Code innerhalb von Computern funktionieren, beschränkt sich Filmemacher Joachim Rønning in Tron: Ares auf eine actionreiche Fantasy-Story, die sich weder den großen Fragen unserer Zeit stellt, noch an diesen interessiert scheint. Das Ergebnis ist unterhaltsam und chic anzusehen, bleibt aber hinter den Möglichkeiten zurück.
  • Momo [2025]
    Mehr als ein halbes Jahrhundert, nachdem Michael Endes preisgekrönter Jugendroman von den Zeit-Dieben und dem Mädchen, das den Menschen die Zeit zurückbrachte, zuerst erschienen ist, modernisiert Filmemacher Christian Ditter Momo in seiner Adaption für die große Leinwand. Dabei bleibt er der Vorlage inhaltlich treu, bringt die Erzählung gleichzeitig aber ins 21. Jahrhundert. Das Ergebnis richtet sich an ein junges Publikum, das die Themen, die überwiegend Erwachsene ansprechen, zwar nur schwer wird einordnen können, weniger hörenswert werden sie dadurch aber nicht.
  • The Smashing Machine [2025]
    Das biografische Sportlerdrama The Smashing Machine erzählt vom Aufstieg des Ultimate Fighting Champion-Siegers Mark Kerr, der als einer der Pioniere des Sports gilt. Der Wrestler und Mixed Martial Arts-Kämpfer betrat Ende der 1990er-Jahre die internationale Bühne und feierte im Jahr 2000 ein großes Comeback. Getragen von zwei starken Darbietungen und einer geradezu greifbaren Authentizität richtet sich die Erzählung nicht nur an Fans des Sports. Dennoch fehlt es der Erzählung an einer Zugkraft, die durchgehend fesseln könnte.
  • The Negotiator [2025]
    Wie sein stimmungsvoller Hell or High Water ist David Mackenzies neuer Film kein explosiver Thriller, sondern eine brodelnde Erzählung, die nur punktuell aus sich herausbricht. Das ist kein Vorwurf, aber selbst wenn nur Menschen aus New York die örtliche Authentizität von The Negotiator werden bezeugen können, der Geschichte fehlt es für eine Milieustudie an charakterlichem Tiefgang und so gut all dies gespielt und in Szene gesetzt ist, die Erzählung kann nur in wenigen Momenten wirklich packen.
  • Home is the Ocean [2024]
    In ihrem Langzeitporträt Home is the Ocean bietet Livia Vonaesch einen Einblick in den Lebensentwurf der Familie Schwörer, die seit einem Vierteljahrhundert in einem Segelboot über die Weltmeere fährt. Was sich auf den ersten Blick nach einem großen Abenteuer anhört, kommt bei genauerem Hinsehen mit so vielen Herausforderungen und Einschränkungen einher, dass es für ein Großteil des Publikums wie eine Strafe klingen wird. Einnehmend wie faszinierend erzählt, bleiben bei dem Dokumentarfilm allerdings zwei Aspekte außen vor.
  • Ganzer halber Bruder [2025]
    Filmemacher Hanno Olderdissen folgt in seiner durchaus charmanten Komödie Ganzer halber Bruder einem Konzept, das man aus vielen ähnlichen Geschichten kennt. Darin wird eine grundsätzlich unsympathische Figur mit Menschen in ihrem Leben konfrontiert, die sie ihre eigene Haltung überdenken und einen guten Kern in sich entdecken lassen. Dank der Besetzung und einiger starker Momente in der zweiten Filmhälfte gelingt dies auch durchaus. Dennoch hätte man sich mehr gewünscht.
  • Fiore Mio [2024]
    Der italienische Filmemacher und Autor Paolo Cognetti verbringt jedes Jahr mehrere Monate in den Alpen. In seinem ruhigen Dokumentarfilm Fiore Mio lädt er das Publikum ein, ihn zu begleiten. Dabei geht es ihm nicht notwendigerweise darum, eine Geschichte zu erzählen, oder sich eines bestimmten Themas anzunehmen. Stattdessen fühlt sich sein Erzählung an, wie ein Ausflug in die Berge und die Ruhe, die damit einhergeht. Das ist entschleunigend und toll bebildert, lässt einen aber mit der Hoffnung auf mehr zurück.
  • Honey Don’t! [2025]
    Ethan Coens zweiter Film seiner sogenannten „Lesben B-Film-Trilogie“ nach Drive-Away Dolls bleibt zumindest dem Thema treu. Doch die Noir-Krimi-Story ist am Ende nicht mehr als ein Aufhänger für eine Erzählung, die an eine nur mäßig amüsante Parodie erinnert. Dass die Besetzung von Honey Don’t! zu mehr in der Lage ist, ist jederzeit zu sehen, doch das Drehbuch ist mehr an pseudo-intimen Szenen interessiert, die an Vertreter der Exploitation-Genres erinnern, als den Figuren etwas zu tun zu geben.
  • Thunderbolts* [2025]
    Jake Schreiers Comic-Verfilmung Thunderbolts* ist ein derart viel versprechender Schlamassel, dass es am Ende umso bedauerlicher ist, wie wenig es der an sich einfallsreichen Superheldengeschichte gelingt, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wer zusätzlich zu den drei Dutzend Kinofilmen des Marvel Cinematic Universe (MCU) auch die zugehörigen Streaming-Serien gesehen hat, mag mit den Figuren eher warm werden, was man hier über sie erfährt, trägt aber kaum.
  • The Long Walk – Todesmarsch [2025]
    Basierend auf Stephen Kings Roman Todesmarsch erzählt Filmemacher Francis Lawrence in The Long Walk eine ebenso einfache wie beängstigende Geschichte. Die gewinnt vor allem dank der treffenden und hochaktuellen Aussagen an Bedeutung, während es die Figuren sind, deren Schicksal zunehmend fesselt. Auf Grund der dargestellten Brutalität eignet sich das nur für ein erwachsenes Publikum, das den Blick aber kaum von der Leinwand wird losreißen können.

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